Lippstädter Kneipenfestival: das Comeback

Mina Richman gewann mit ihrer Band 2024 den popNRW-Preis in der Kategorie Outstanding Artist. Foto: Sandra Ludewig

Den Indie-Pop von Stina Holmquist & Band gibt's im mokkaccino an der Woldemei. Foto: Thomas Berns

Middleaged (im Extrablatt) gehören zu den vielen einheimischen Coverbands beim Kneipenfestival.

Mina Richman gewann mit ihrer Band 2024 den popNRW-Preis in der Kategorie Outstanding Artist. Foto: Sandra Ludewig

Den Indie-Pop von Stina Holmquist & Band gibt's im mokkaccino an der Woldemei. Foto: Thomas Berns

Middleaged (im Extrablatt) gehören zu den vielen einheimischen Coverbands beim Kneipenfestival.

Von Christoph Motog   Lippstadt - Erst kam Corona und dann erst mal nichts. Aber jetzt: Nach fünfjähriger Pause steigt in Lippstadt am Samstag, 29. März wieder ein Kneipenfestival. Los geht es in den meisten Kneipen um 20 Uhr (auf ein paar Bühnen schon um 19 Uhr).

 

Tickets gibt noch für 16 Euro im Vorverkauf. Man wird wahlweise analog und digital fündig: Papiertickets gibt es in den Patriot-Geschäftsstellen und in der Kulturinformation im Rathaus. Wer sein Ticket lieber auf dem Smartphone hat, kann es sich unter lippstaedter-kneipenfestival.de besorgen. Wenn am Ende noch Karten übrig sind, werden sie an der Abendkasse 18 Euro kosten.

 

Für die Organisation und das Künstlerbooking hat sich in den vergangenen Monaten ein Team um Salvatore Farina, Markus Macherauch und Alexander Lempke ins Zeug gelegt. Ergebnis: Auf 16 Bühnen gibt’s eine breite Genrespanne – mit Oldie-Hits, Rockklassikern, Indie-Pop, Folk, Rockabilly, Blues, Jazz, Reggae, Grunge und haste nicht gehört.

 

Waschbar: MAGNOLIA sind der Musiker Christian Schwede und die Sängerin Sarah Nauber. „Zwei Stimmen und eine Gitarre. Mehr braucht es nicht, um die Seele eines Songs in die Welt zu schicken.“ Anschließend macht THE SWEDISH MAN solo weiter: mit Raggalectric. Im wunderbaren Waschsalon an der Cappelstraße dürfte der Waschbär los sein.

 

Kusmann: Das ROCK BOX TRIO spielt Rockhits von den 80ern bis heute. In ihrem Repertoire finden sich Titel von Queen, Red Hot Chili Peppers, The Police, U2, Billy Idol oder Green Day. Die OWLer bringen eine geballte Ladung Kneipenfestival-Expertise mit, haben sie doch auch schon Holzminden, Meschede, Salzuflen, Büren, Brilon und Brakel gerockt.

 

Thombansen: TUBEWAY FOR haben seit sage und schreibe 35 Jahren Gutes im Sinn: Rollin‘ Rock. Der Bandname ist Programm, steht er doch für handgemachten, warmen Röhrensound, der nach vorne geht. Die Setlist bietet Tracks aus mehr als sechs Jahrzehnten. Die Spanne reicht von „Jeepster“ (T-Rex) bis zur „Rock & Roll Queen“ der Subways.

 

Apotheke: BENWILD & THEWILD BAND dürften das angesagte Café in der denkmalgeschützten Ex-Pharmaziehandlung zum zweiten Mal in ein Tollhaus verwandeln. Onkel Ben und seine Kumpanen drehen Pop- und Rockhymnen durch den Rockabilly-Wolf. Heraus kommt treibender Pop ’n’ Roll. „Feiert mit uns oder werdet gefressen“, droht die Band.

 

Café Einstein: DIMI ON THE ROCKS alias Dimitrios Kassiouris hat schon diverse Lippstädter Kneipenspektakel mitgeprägt – mal solo, mal mit kompletter Band, mal im Duo mit Gitarrist Hilly Billy. Dimi verspricht dem Publikum Geschichten aus seinem bunten Leben, untergerührt in einen deftigen Rock `n` Roll-Blues-Country-Whiskey-Cola-Mix.

 

Mokkaccino: STINA HOLMQUIST steht für ebenso modernen wie zeitlosen Indie-Pop. Gemeinsam mit ihrer Band und dem Produzenten Alex Sprave (Fil Bo Riva) hat die mit schwedischen Wurzeln versehene Duisburgerin eine aparte Kombination aus warmen Klängen und atmosphärischen Sounds entwickelt. Bei allen Songs schwingt Emotionalität mit.   

 

P3:HAGE UNPLUGGED ist das Soloprojekt von Jan Hagerodt. Bis in die 2010er-Jahre zelebrierte er mit seiner (u. a. von Placebo beeinflussten) Band seedcake melancholischen Indie- bis Artrock. Das heutiges Repertoire des Agenturchefs (Spider Promotion) mischt neu interpretierte Pop- und Rock-Songs mit seedcake-Tracks im Unplugged-Gewand.

 

Good Times: LUISA LAAKMANN hat portugiesische Wurzeln, wuchs in Oelde auf – und lebte ab 2012 über viele Jahre in Buenos Aires. Mittlerweile wohnt sie in Lippstadt. Sie steht für einen melodiösen, rhythmisch variablen und durchweg tanzbaren Mix aus Reggae, Soul, Rock und südamerikanischen Sounds. Luisa singt von Freiheit und vom Mut, anders zu sein.

 

Markt Deele: ROUND FIFTY aus Erwitte haben handgemachten Rock und Pop von den 70ern bis heute auf dem Schirm. Das Material umfasst Deutschsprachiges von Falco, Westernhagen und den Hosen ebenso wie englischsprachige Klassiker von U2, Bon Jovi oder Fury in The Slaughterhouse. Hinzu kommen eigene Songs wie „Look in the Mirror“.

 

Café Central: KAI & FRIENDS lieben handgemachten Rock und Pop. Hits der 80er und 90er werden mit ausgewählten Songs aus jüngerer Zeit ergänzt. Teils hält sich die Warburger Band eng an die Originalversionen, teils setzt man auf eigene Interpretationen. An erster Stelle steht für die fünfköpfige Truppe stets der Spaß – für sich selbst und für ihr Publikum.

 

Poppins: NEWMILL STREET setzen den Klängen von Pink Floyd, Nirvana, Stone Temple Pilots oder Metallica ein Denkmal – und zwar ein akustisches: Ohne Effekte, ohne Verzerrer, ohne elektronischen Firlefanz lässt die in Beelens Neumühlenstraße beheimatete Formation den Grunge der frühen 90er aufleben, ebenso wie ausgewählten Rock der 70er und 80er.

 

Kiek rin: ANDERERSAITS definieren sich als „Akustik Manufaktur“. Man covert ausgewählte Fundstücke aus der Rock- und Pop-Geschichte. Das umtriebige Quartett mit der gesanglich tonangebenden Anja Jacob strebt nicht danach, die Songs so originalgetreu wie möglich nachzuspielen, sondern möchte ihnen einen eigenen Stempel aufdrücken.

 

Extrablatt:MIDDLEAGED huldigen 70er-Legenden (Jethro Tull, T-Rex oder Deep Purple) ebenso wie 80er-Größen (U2, Simple Minds oder Fury) und aktuelleren Acts (Reamonn oder Kings Of Leon). Unverwechselbar klingt die Band durch die Kombi einer vom Soul beeinflussten Frauenstimme mit grooviger Rhythmussektion und rockigem Gitarrenduo.

 

Auge: THE TOP DOGS verstehen sich als „Acoustic Rock Company” mit einem „Sound that knocks your socks off“. Angeführt wird das Trio von Nigel Prickett. Der auch solo performende Einwohner des Kirchspielorts Horn stammt aus Cornwall. An der Poststraße steht eine Tour durch die Rock- und Pop-Geschichte an, inklusive Abstechern zum Irish Folk.

 

Kunstverein: Beim OPEN GALLERYJAM können sowohl erfahrene Musikerinnen und Musiker als auch Newcomer performen. Zwei Bühnen stehen in der weitläufigen Galerie (Am Bernhardbrunnen 1) bereit. Wer sich anmelden möchte oder Fragen hat, kann sich an Sinah Klause wenden: per Mail (sinah-klause@web.de) oder via Instagram (@kunstvereinlippstadt).

 

Neumann Conceptstore: MINA RICHMAN bediente sich für ihr Pseudonym beim Cher-Zitat „Mom, I am a rich man“. Die im fürs Hervorbringen ambitionierter Musiker einschlägig bekanntem Bad Salzuflen aufgewachsene Singer-Songwriterin verarbeitet MIT IHRER BAND Einflüsse von Soul- und Blues-Klassikern bis zu modernem Folk und Hip-Hop. 2024 holte sie den popNRW-Preis (Kategorie „Outstanding Artist“).