Lippstadt - Alles oder nichts: Als er 2016 in Berlin auf der Straße landete, wusste er vom ersten Moment an, „dass ich es entweder mit der Musik schaffe oder dass ich bei diesem Versuch kläglich draufgehen würde“. Tex Brasket ging nicht drauf. Er schaffte es Ende 2021 zum Sänger einer der größten deutschen Punkbands: Slime. Dazu tauschte er die Metropole gegen die Provinz – vor zwei Jahren verschlug es ihn der Liebe wegen nach Lippstadt, wo er sich ausgesprochen wohl fühlt. „Halligalli hab ich schon auf Tour genug. Lippstadt tut mir gut, hier kann ich zur Ruhe kommen“, sagte der Musiker vor ein paar Monaten im Gespräch mit dem Blicker.
Publikum erspielt
Unterm Titel „Dreck und Glitzer“ ist jetzt bei KiWI seine Biografie, erschienen, die er mit dem befreundeten Berliner Journalisten Christian Schlodder geschrieben hat. Es ist „Eine Geschichte von der Straße und vom Licht an dunklen Orten“, so der Untertitel. Tex Braskets Leben war von klein auf bewegt. Unmittelbar nach seiner Geburt in ein schwieriges Elternhaus in Texas wird er positiv auf diverse Drogen getestet. Weder durch eine Adoption noch durch einen Umzug nach Deutschland und eine Schulzeit in der bayrischen Provinz konnte er den Themen Gewalt und Sucht entkommen. Später, als Obdachloser in Berlin, macht er üble Erfahrungen, findet aber auch eine neue Sprache: Er beginnt über sein Leben zu singen. Als Straßenmusiker erspielt er sich nach und nach einen Ruf und ein Publikum.
Jetzt auch im Duo
Heute ist Tex nicht nur Sänger von Slime. Auch solo ist er weiter aktiv – im April stieg ein Gig in der alten Synagoge seiner Wahlheimat Lippstadt. Seit Kurzem hat der Musiker ein drittes Projekt: Mit dem Liedfett-Gitarristen Lucas Uecker hat er das Duo Teluxe gegründet.