Von Christoph Motog

Lippstadt - „Ein Lippstädter Grieche hat sich seine Sehnsucht und innere Zerrissenheit von der Seele gesungen“, hieß es 1980 im Patriot: „Und seine Worte finden, auch bei Deutschen, solchen Widerhall, dass eine Schallplatte entstand. Gerade heute wird sie in einem großen Kaufhaus in Köln vorgestellt, und Georg Pekalis, der Sänger und Autor der ,Lieder der Fremde‘ ist selbst in Köln dabei. Da singt er ,Mit siebzehn Jahren gingen wir weg und suchten unser Glück im fremden Land. Keiner fragt, wie es uns geht, so gießen wir Blumenwasser in unsere Träume. Eine Nummer nur sind wir in der schweren Statistik, Zahnrad einer Maschine. Wieder sende ich dir eine Überweisung von dreihundert Mark. Mutter, wir sehnen uns nach Geborgenheit, die so teuer bezahlt wird ...‘“ Georg Pekalis behielt sein Herkunftsland immer im Herzen – und spendete seine Plattenerlöse an ein Blindenheim in Saloniki. 

Ende der 1950er-Jahre war der Grieche nach Deutschland gekommen, wo er sich bald in vielen Bereichen engagierte. 1960 wurde er als Dolmetscher anerkannt. Als Dozent der Lippstädter VHS brachte Georg Pekalis seit 1964 zahlreichen griechischen Landleuten die deutsche Sprache bei. Ebenso arbeitete er als Programmierer. Er baute in Lippstadt ein griechisches Sozialzentrum mit auf und richtete eine Volksschule für griechische Kinder ein. Er war mehrere Jahre Vorsitzender des Lippstädter Ausländerbeirats und von 2008 bis 2009 Mitglied im Stadtrat. 

Georg Pekalis war maßgelblich daran beteiligt, dass einst der „Tag des ausländischen Mitbürgers“ in Lippstadt begründet wurde, der heute unterm Namen „Tag der Begegnung der Kulturen“ nicht mehr aus dem Jahreslauf wegzudenken ist. Die Gründung der deutsch-griechischen Gesellschaft 2001 war ihm ebenfalls ein Herzensprojekt. 

Ab den 1970er-Jahren veranstaltete Georg Pekalis griechische Abende im Stadttheater, bei denen die Spanne von traditioneller Folklore bis hin zum Schlager reichte (Costa Cordalis war 1987 dabei). Natürlich trat er dabei mit seiner Bousouki-Band – oder im „Duo der Hellenen“ – auch stets selbst auf, Zur Herbstwoche 1982 füllte er das Motto „Griechenland zu Gast“ mit Leben und stellte eine Gala im Stadttheater mit auf die Beine. 

Georg Pekalis ist im vergangenen November nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.