Von Christoph Motog
Kreis Soest - Es begann 1991 in Graz: Das Aktionskünstler-Duo Clegg & Guttmann stellte unter dem Projektnamen „Die offene Bibliothek“ eine für die gesamte Öffentlichkeit zugängliche Büchervitrine auf. Die Idee, Bücher kostenlos, anonym und ohne Formalitäten zum Tausch oder zur Mitnahme anzubieten, fand Anklang und zog Kreise. Heute stehen laut Wikipedia allein in Deutschland fast 3000 öffentliche Bücherregale – in Stahlschränken, ausrangierten Telefonzellen oder Holzvitrinen. In Wirklichkeit dürften es noch viel mehr sein, ist eine bei Wikipedia veröffentlichte Liste doch alles andere als vollständig – so fehlen dort etwa die in Geseke und Anröchte (Ausnahme: Berge) aufgestellten Bücherschränke. Auch die an sich lobenswerte Smartphone-App „BuchschrankFinder“ weist enorme Lücken auf, spiegelt sie doch nur einen Teil des Angebots wider.
In einer kleinen Serie listet der Blicker offene Bücherschränke in der Region auf. Nach den ersten sechs Schränken in der Juli-Ausgabe blicken wir diesmal auch ins Lippstädter Umland:
1. Rixbeck (Elsternweg 9);
2. Esbeck (am Treffpunkt, Paderborner Straße 114);
3. Dedinghausen (Am Birkhof 55);
4. Störmede (an der Volksbank, Kirchstraße 6a);
5. Geseke (am Malteser-Haus, Ernst-von-Bayern-Straße 34);
6. Geseke (am Werbeladen, Bachstraße 54);
7. Salzkotten-Holsen (am Alten Trafoturm, Holsener Straße 46);
8. Anröchte (an der Auferstehungskirche, Hauptstraße 94);
9. Mellrich (am Hof Dicke, Schulstraße);
10. Berge (Am Brink);
11. Rüthen (Hochstraße bzw. Marktplatz);
12. Mastholte (am Heimathaus, Lippstädter Str. 2a).
Was uns noch auffiel: Die eingestellten Bücher in den Schränken in kleineren Orten sind keinesfalls minderwertiger oder uninteressanter als die in Lippstadt. Besonders Mellrich hat uns hier Mitte August überrascht. Eine ausnehmend gute Adresse ist nach unserem Geschmack auch das Geseker Malteserhaus. So gut wie überall fündig werden – damit war zu rechnen – übrigens vor allem Krimi-Liebhaber, nicht selten mit aktuellen und gut erhaltenen Titeln. Wer speziellere Vorlieben hat, findet in den Regalen zwar nicht bei jedem Besuch etwas Passendes – aber meiner Sammlung würde ohne die in den vergangenen Jahren gemachten Schrankfundstücke einiges fehlen. -mot (Fortsetzung folgt)