1928 traf es den Süden

Beim1928er-Unwetter blieb die Altstadt inklusive der Friedenseiche verschont. 94 Jahre später ist der historische Baumgefallen. Foto: Motog

Beim1928er-Unwetter blieb die Altstadt inklusive der Friedenseiche verschont. 94 Jahre später ist der historische Baumgefallen. Foto: Motog

Einen so verheerenden Tornado wie am 20. Mai hat Lippstadt wahrscheinlich nie zuvor erlebt. Von kleineren Windhosen in der Stadt und ihrer Umgebung wird im Verlaufe der Jahrhunderte allerdings mehrfach berichtet. Ein besonders aufsehenerregendes Unwetter trug sich am 25. Januar 1928 zu: Da machte sich im Lippstädter Süden, berichtete der Patriot, „eine Windhose auf, die etwa eine halbe Minute andauerte, die Dächer von etwa zehn Häusern teilweise abdeckte und einen Kamin umriss, der beim Herabfallen ein Stück eines Balkons mit in die Tiefe riss“.

 

Abgedeckte Dächer

 

Ein Häuserblock am Hasenfang und der Kampstraße wurde „von einer heftigen Windhose heimgesucht. Mit ungeheurer Schnelligkeit raste der Sturm daher und riss alles mit sich. Dächer wurden abgedeckt, sodass die Straßen wie mit Ziegeln übersät aussahen. Sogar die festzementierten Pfannen an den Ecken konnten dem rasenden Element nicht trotzen. Die elektrische Leitung geriet in Kurzschluss und der Häuserblock war ohne Licht. Die Drähte der Telephonleitungen wurden durchgerissen und eine Gaslaterne von dem ungeheuren Luftdruck zerstört. Der Fensterrahmen eines Autoschuppens wurde vom Wirbel emporgerissen und hunderte von Metern davongetragen. Er gelangte auf einem Hofe zu Boden, ohne Schaden anzurichten.“ Menschen kamen glücklicherweise auch damals nicht zu Schaden.