Final Error: "German Brutal Death Metal"

Von den früheren Hardcore-Einflüssen findet bei Final Error heute keine Spur mehr. Die Selbstbeschreibung lautet jetzt "German Brutal Death Metal". Foto: Ramspott

Dank des vom venezolanischen Künstler Jesus Lhysta gestalteten Cover-Artworks, das die dunkelblaue Stunde des Sensenmannes heraufbeschwört, ist das Album ? egal ob als LP oder Cassette ? für jede Metal-Sammlung auch eine optische Bereicherung.

Von den früheren Hardcore-Einflüssen findet bei Final Error heute keine Spur mehr. Die Selbstbeschreibung lautet jetzt "German Brutal Death Metal". Foto: Ramspott

Dank des vom venezolanischen Künstler Jesus Lhysta gestalteten Cover-Artworks, das die dunkelblaue Stunde des Sensenmannes heraufbeschwört, ist das Album ? egal ob als LP oder Cassette ? für jede Metal-Sammlung auch eine optische Bereicherung.

Von Christoph Motog

 

Lippstadt - „Wenn du innovativen Death Metal hören willst, der toll in die Beine geht, bei dem du gut mitwippen oder headbangen kannst …“: Sven Richter, Moderator des Rockformats „Schall und Laut“ bei radiolinden.de, fühlt sich von Final Error geflasht. Und: Mit ihrem neuen Album hat die Lippstädter Band dem Death Metal etwas beschert, das dem Genre meist kategorisch abgesprochen wird: Wiedererkennungswerte. Jeder einzelne Song ist durch seine Melodien, Rhythmen und Gitarrensolos unverwechselbar. 

 

"Dead Man Walking“ ist am 9. April bei Kernkraftritter Records in Wolfsburg veröffentlicht worden. Zum einen auf Vinyl: Gepresst wurden fürs Erste 100 eisblaue Scheiben. Label-Chef Kay Potreck kam dazu mit der einstimmig angenommenen Idee um die Ecke, das Album auch als Tape herauszubringen, in einer Auflage von 50 Stück. Eine erweiterte CD-Version könnte im Sommer folgen. 

 

Konzeptalbum

 

Es ist ein Konzeptalbum. Alle sechs Tracks setzen sich mit dem Thema Tod auseinander; vom Opener „Your own reality“ bis zum Turbo-Absacker „All about the D“, der zwar bereits auf dem Vorgänger veröffentlicht war, im Zuge der musikalischen Weiterentwicklung aber nun kaum wiederzuerkennen ist. Das 2019er-Album „The blind lead the Blind“ war ja noch Thrash mit Punk-Anleihen. Von den dazumaligen Hardcore-Einflüssen findet sich heute keine Spur mehr. Stattdessen ist pures Geballer angesagt, die Selbstbeschreibung lautet: German Brutal Death Metal.

 

Die Inspiration kommt jetzt aus dem Lager der Death-Metal-Szene in New York und Florida. „Bands wie Cannibal Corpse, Obituary, Dying Fetus und natürlich die göttlichen Death haben uns beeinflusst“, erklärt Hammer, der Bassist. Eine Rolle spielten da auch die 2020 vollzogenen Umbesetzungen. Der neue Sänger Nico singt viel brutaler, shoutet zwischen Thrash und Death Metal; Gitarrist Juan ließ seine Vorliebe für Death-Mucke ins Songwriting einfließen. Auch Schlagzeuger Andi und Gitarrist Fabian gehen die neuen Wege aus voller Überzeugung.

 

„Nun sind wir gespannt, wie das Album von den Kritikern und Magazinen angenommen wird“, sagt Jens. Die bisherige Resonanz gibt Anlass zum Optimismus: Von den 100 LPs war nach nur zwei Wochen die Hälfte verkauft, die T-Shirts mit dem Coveraufdruck sind bereits fast vergriffen.

 

Dead Man Walking

 

Zum Titelsong „Dead man walking“ (frei übersetzt: der Todgeweihte) hat die Band ein professionelles Video veröffentlicht. Der Clip wurde von Matthias Kollek produziert, dem dank seiner Arbeit für Bands wie Kreator oder auf Festivals wie Wacken ein Ruf als exzellenter Metal-Regisseur vorauseilt.

 

So Gott und die unheilige Corona wollen, laden Final Error in Kürze zur Releaseparty – mit einem 45-minütigen Livestream. Wenn die verfluchte Seuche eines hoffentlich nahen Tages unter Kontrolle ist, werden die Fünf auch wieder in Locations wie dem Güter zu erleben sein. Die Truppe hofft inständig, dass die Club-Szene „das Desaster übersteht und wie der Phönix aus der Asche wieder zum Leben erwacht. Final Error sind wie so viele Bands dort draußen startklar für kommende Live-Auftritte. Und wir hoffen, die Meute ist hungrig auf geilen Death Metal“, sagt Jens. -Christoph Motog

 

„Dead man walking“ kann unter www.kernkraftritter-records.de geordert werden.