Von Michael Duhme
Lippstadt - Heute habe ich die Ehre, das Erstlingswerk von Magnolia zu rezensieren. Wer kennt ihn nicht? Christian Schwede – kreativer Multi-Instrumentalist und Singer-Songwriter mit zig Projekten (The Swedish Man, Rasmasada, Jay Killed Mr. Hyde u.v.m.). Ihn hat ja nun in Lippstadt und Umgebung wohl fast jeder mal auf einer Bühne gesehen.
Musikalisch stets genreübergreifend – von Rock, Blues, Country, Funk bis hin zu Schlager – gab‘s in den letzten 30 Jahren immer mal wieder einen selfpressed Silberling von ihm. Nun schlägt er erstmals mit seinem 2017 gegründeten Projekt „Magnolia“ (mit der zauberhaften Sarah Nauber) den Weg über ein Presswerk und offizieller Gema-Mitgliedschaft ein.
Was lange währt, wird endlich gut: Die Produktion von „Wir tanzen das Leben“ dauerte mit kompletter Neuaufnahme ein ganzes Jahr – was sich gelohnt hat. Zu 100 Prozent entstand das Werk von Magnolia aus der Feder von Christian Schwede und Sarah Nauber inkl. Cover- und Booklet-Gestaltung made in Lippstadt. Neben Songwriting sind auch alle Instrumente (so round about 20) selbst eingespielt. Das Debüt-Album kommt mit 16 Songs daher – die ersten sieben davon auf Deutsch, die neun folgenden in Englisch.
Bereits der Opener des gleichnamigen Werks „Wir tanzen das Leben“ macht Lust auf mehr – eine fröhliche Mitsing-Nummer, in der man die Harmonie des Duos spürt. Die Folgenummer „Alles was du sagst“ wurde vor einiger Zeit mal auf Youtube pre-released und konnte schon einen Einblick in das Album geben.
In ihren Unplugged-Liveshows spielt das Duo Magnolia – Untertitel „bittersweet acoustic pop“ –gern melancholische und teils düstere Coversongs und Balladen. Sarahs Stimme passt da schon hervorragend, auf dem Album beweist sie aber, dass auch durchaus fröhliche Songs zu ihr passen.
Den gefühlvollen Titel „Alleine nur für Dich“ haben die beiden für Sarahs kürzlich verstorbenen Vater geschrieben. Gefühlvoll kann man auch ihre „Beziehung“ zueinander verstehen. Nicht gesucht und doch gefunden (siehe auch Text links), versprühen die beiden auf der Bühne echtes Freundschaftsfeeling. Die Country-Kuschelnummer „Piece of my heart“ (Song Nummer 9) beschreibt ihre Freundschaft, jeder gibt dem anderen etwas … tief und ehrlich. Textlich teils gewaltig, teils sanft und musikalisch vielfältig verstehen es die beiden, ihre Zuschauer und in diesem Fall Zuhörer zu verzaubern.
Magnolia probiert sich auf diesem Debütalbum in vielen Genres aus. Bunt gemischt, fröhlich, bittersweet, poppig, bluesbehaftet, nachdenklich… eine durchaus gelungene Mixtur, hier spielt Schwedes Erfahrung in den diversen Genres sicherlich eine Rolle. Erst mal ausprobieren, für einen Vollblutmusiker sicher eine feine Sache mit einer jungen talentierten Sängerin diverse Stilrichtungen zu testen. Ein eigener Magnolia-Stil wird sich noch finden… aber die eigene Handschrift und der Wiederkennungswert sind auf jeden Fall gegeben. Als nächstes arbeiten die beiden an einer EP. Wir können uns also schon auf weitere schöne Songs des Duos freuen.
„Wir tanzen das Leben“ ist ein gelungenes Debütalbum eines sympathischen musikalischen Duos, von dem wir sicherlich noch eine Menge hören werden!