Von Christoph Motog
Langenberg - Kultureller Starkmagnet: Der erst 2017 eröffnete Langenberger Kulturgüterbahnhof (KGB) hat sich in kürzester Zeit zu einer angesagten Bühne entwickelt, deren Anziehungskraft weit über den Raum Lippstadt-Gütersloh hinaus reicht. Zu verdanken ist das dem Engagement des Vereins Musikzehner, der die Lagerhalle des alten Langenberger Bahnhof in ehrenamtlicher Arbeit renoviert hatte, um hier fortan Rock-,- Pop- und Folk-Konzerten, aber auch Lesungen und Comedy-Abende zu bieten.
Für ihr ambitioniertes Livemusik-Programm erhielten Vorstand Michael Langewender und seine Mitstreiter bereits Ende 2019 höchste Anerkennung: mit dem von der Bundesregierung geförderten und mit 7500 Euro dotierten Musikstätten-Programmpreis „APPLAUS“ (Auszeichnung der Programmplanung unahängiger Spielstätten der Initiative Musik).
Leider droht dem prallen Kulturleben mittelfristig das Ende. Rund um das bislang abgeschiedene Gelände möchte ein Investor bis zu 150 Wohneinheiten errichten. Die Lage für den Kulturgüterbahnhof sei ernst, kommentierte der MusikZehner die Pläne, sind Neubaugebiete doch schon vielerorts der Todesstoß für Kulturorte gewesen, etwa aufgrund strikter Lärmschutz-Auflagen.
Immerhin ist der Verein derzeit mit allen Beteiligten in Langenberg im Gespräch. Bauherr Markus Krähenhorst schließt einen Verbleib des KGB keinesfalls aus. Darüber hinaus sondiert der Investor, ob das Bahnhofsgebäude um einen gastronomischen Betrieb erweitert werden könnte. Der Musikzehner hat derweil die Kampagne #kgbmussbleiben gestartet.