Culture Pampa

Das farbenfrohe Logo verheißt freudvolle Festivalstunden.

Festivalmacher Christian Schwede wird beim Open Air in Benninghausen solo als The Swedish Man, aber auch im Duo Magnolia sowie mit dem Electric Hippie Orchester auftreten. Archivfoto: Tuschen

Das farbenfrohe Logo verheißt freudvolle Festivalstunden.

Festivalmacher Christian Schwede wird beim Open Air in Benninghausen solo als The Swedish Man, aber auch im Duo Magnolia sowie mit dem Electric Hippie Orchester auftreten. Archivfoto: Tuschen

Von Christoph Motog

 

Benninghausen - „Bunt ist meine Lieblingsfarbe“: Stand das geflügelte Wort des Bauhäuslers Walter Gropius Pate fürs Festival-Logo? Christian Schwede hatte anderes im Sinn: Das farbenfrohe, sonnige Zeiten heraufbeschwörende Markenzeichen soll die Freude widerspiegeln, die das neue Musik-Open-Air ausstrahlen will. Der Name Culture Pampa ist Programm: Mit dem Festival, das als überregionale Reihe angelegt ist, möchte der als The Swedish Man bekannte Lippstädter Musiker das kulturelle Leben auf dem Dorf bereichern – in den Städten findet ja ohnehin schon einiges statt. Darüber hinaus will das Open Air nicht nur Musikfreunde ansprechen: Es hat Dorffest-Charakter, wird doch allen Altersklassen etwas geboten, inklusive Kids-Pavillon und Hüpfburg.

 

Christian Schwede gefällt es, dass es auf dem Land leichter gelingt, Leute mit ins Veranstaltungsboot zu holen – wenn etwa ein Schützenverein den Getränkeausschank übernimmt. Im Sinne des Gemeinschaftsgedankens soll bei jeder Culture Pampa ein Teil der Eintrittsgelder örtlichen Fördervereinen zugutekommen.

 

Mit der im vergangenen Jahr gebauten „Red Stage“ (wir berichteten) kann die Culture Pampa so gut wie überall aufgezogen werden. Es handelt es sich um eine fahrbare Bühne, die dank eigener Stromversorgung unabhängig von örtlichen und zeitlichen Zwängen macht. Die 4,50 Meter breite und (ausgeklappt) 3,20 Meter tiefe „Red Stage“ ist auf einem Wohnmobil-Anhänger errichtet, den Christian Schwede mit seinem Bulli überall hinziehen kann.

 

Die Premiere der Festival-Reihe steigt am 21. Mai im sauerländischen Freienohl. Sechs Wochen später kommt die „Culture Pampa“ zur Grillhütte an die Lippe nach Benninghausen, wo Ortsvorsteher Oliver Bertelt als Mitveranstalter fungiert. Das rund siebenstündige Livemusik-Programm reicht von Pop-Soul über Reggae, Folk und Blues bis zu elektronischen Sounds. In den Spielpausen gibt es Feuershows und Kleinkunst – wer möchte, kann sich im Jonglieren oder Einradfahren unterweisen lassen. Wie auf den großen Festivals sollen auch in Benninghausen die Merchandise-Sammler fündig werden – mit Armbändern, T-Shirts oder Feuerzeugen.

 

Besonderes Augenmerk legen die Organisatoren auf die Trink- und Ess-Optionen: mit Bratwürsten aus aller Welt (u.a. Thüringer, Salsiccia, Merguez), Pilzpfannen, Minikartoffeln und Eis aus dem orangefarbenen „Bulli 76“. Koffeindurstige können sich an der „Kaffee Vespa“ versorgen. Falls es regnen sollte, bieten wasserdichte Pavillons Schutz. Der Vorverkauf steigt im Lippstädter P3-Kiosk sowie bei Oliver Bertelt (Tel. 0160 / 944 65 544) und Christian Schwede. Statt Papiertickets gibt es bunte Festivalbändchen (VVK: 12 Euro / Abendkasse: 15 Euro).

 

Culture Pampa

Samstag, 2. Juli

An der Grillhütte - Benninghausen

Beginn: 16 Uhr

 

Luisa Laakmann (ab 17 Uhr):

Die Oelderin mit portugiesischen Wurzeln steht für einen melodiösen Mix aus Reggae, Soul, Hip-Hop, Rock und Latin-Rhythmen. Schon als 14-Jährige begann sie eigene Songs zu schreiben. Kurz nach dem Abi verließ Luisa 2012 Deutschland und zog nach Argentinien, um fortan als Straßenmusikern, aber auch in Bars, Clubs und auf Festivals zu spielen. Ebenso trat sie in Brasilien, Uruguay und Deutschland auf, wo derzeit wieder ihr Lebensmittelpunkt ist. Ihre Texte beschäftigen sich mit dem Loslassen von Denkmustern und verfestigten Lebensformen, von der Freiheit und vom Mut, aufzubrechen., anders zu sein und das Leben gelassen zu nehmen. Nicht nur einen Denkanstoß nimmt das Publikum mit – der Ohrwurmfaktor von Luisas Musik liegt hoch.

 

Magnolia (ab 18 Uhr):

Festivalmacher Christian Schwede bildet seit Ende 2017 mit Sarah Nauber das Pop-Soul-Duo Magnolia, das sich durch zweistimmigen Gesang samt Gitarren- und Mundharmonika-Spiel auszeichnet. Der Lippstädter und die Mastholterin präsentieren zum einen selten gecoverte Songperlen wie Bob Dylans „Wagon Wheel“ oder Liebesduette wie das berückende „Summerwine“. Zum anderen schöpfen sie aus einem stetig wachsenden Repertoire eigener Lieder. Im vergangenen Jahre veröffentlichten die beiden das erste Album: „Wir tanzen das Leben“. Magnolia habe mit dem Debüt eine gelungene Mixtur geschaffen, schrieb Michael Duhme im Blicker: „Bunt gemischt, fröhlich, bittersweet, poppig, bluesbehaftet, nachdenklich …“

 

Pete Alderton (ab 19 Uhr):

Seine Fans schätzen ihn für seine ausdruckstarke, mal samtweiche, mal rauchige Stimme ebenso wie für sein Gitarrenspiel. Der britische Wahl-Paderborner mit US-Herkunft ehrt Blueslegenden wie Robert Johnson auf aparte und improvisationsfreudige Weise. Ebenso ist Pete Alderton im Singer-Songwriter-Genre zu Hause – teils mit eigenen Songs, teils mit Interpretationen von Tom-Waits- oder Leonard-Cohen-Stücken, denen er nicht selten neue Aspekte entlockt. Seine dritte musikalische Liebe gehört dem Country. Wenn er vom unendlichen Westen und einsamen Reisenden singt, klingen seine amerikanischen Wurzeln durch.

 

The Swedish Man (ab 20 Uhr):

Christian Schwede ist das Chamäleon der heimischen Musikzene, hat er doch Folk und Blues ebenso drauf wie Reggae oder Pop, ohne sich dabei geschmacklich zu verirren. Der Multi-Instrumentalist und Singer-Songwriter machte in den vergangenen Jahrzehnen mit zig Projekten und Bands auf sich aufmerksam, darunter Rasmasada, Jay Killed Mr. Hyde und Magnolia. Unter seinem Solo-Künstlernamen The Swedish Man präsentiert er „Old Style Acoustic Music“: ein stimmiger Mix aus Americana, Country, Blues, Singer-Songwriter, Rock und Reggae. Bei ihm ist kein Konzert wie das andere, was erstens einem schier unendlichem Repertoire, zweitens seiner permanenten musikalischen Neugierde und Experimentierfreude zu verdanken ist.

 

The Strange Encounters (ab 21 Uhr):

Traditionellen Folk und blueserfüllten Rock ’n‘ Roll mit psychedelischen Sounds und Improvisationen zu verbinden: So lautet die Mission der Blues Encounters aus Berlin. Die Songwriter Guido Kreutzmüller und Joe Armstrong erzählen vom grauen Alltag und schillernden Charakteren, von Beziehungswirrungen, von unerfüllten Sehnsüchten, seelischen Abgründen und sozialen Verwerfungen. Hinzu kommen Coverversionen ihrer Lieblingssongs. Ihre Konzerte verlaufen stilistisch wendungsreich. Die Lieder regen ebenso zum Nachdenken wie zum Tanzen an.

 

Electric Hippie Orchester (ab 22 Uhr):

Der Headliner-Act der Culture Pampa zeichnet sich durch elektronische Clubsounds aus. Das Electric Hippie Orchester ist Christian Schwedes neuestes Projekt: Gemeinsam mit Sarah Nauber und dem Berliner Jason Smith werden eigene Psy-Trance-Kompositionen, Elektromusik-Klassiker und elektronische Coverversionen bekannter Songs (z.B. „Papa was a Rolling Stone“) performt. Zum Repertoire gehören auch Gesangsparts von Eminem, die vom Electric Hippie Orchester auf innovative Weise musikalisch unterlegt werden.

 

DJ S.O.N. (ab 24 Uhr):

Die letzte Festivalstunde dient dem Runterkommen. DJ. S.O.N. (aka Seven Of Nine) aus Wilhelmshaven legt einen chilligen Mix aus Goa, Psy Trance und House auf.